zondag

Die Schublade und Gott

Es wurde ihm immer klarer, dass er Gott jahrelang in die falsche Schublade gesteckt hatte - in eine fromme Schachtel mit dem Etiket ´wissen um Gott und böse´, die er in den tiefen seines Denkens sorgsam verstaut hatte. Viel zu lange hatte er das Gefühl gehabt, eine Beziehung mit Gott wäre hohl und unbefriedigend, aber nun began er zu begreifen, dass Gott nicht hohl und leer war, sondern die Schublade. Gott war nie darin gewesen; Er war der Gott des Lebens und nicht nur eine Information. Die Schublade konnte Ihn gar nicht fassen... wie sollte der Schöpfer des gesammten Universums in einen so kleinen Rahmen passen?

Gottes Grammatik, Mick Mooney




Gott weißt den Weg

Weiß ich den Weg auch nicht, du weiß ihn wohl;
das macht die Seele still und friedevoll.
Ist's doch umsonst, dass ich mich sorgend müh,
dass ängstlich schlägt das Herz, sei's spät, sei's früh.

Du weißt den Weg ja doch, Du weißt die Zeit,
dein Plan ist fertig schon und liegt bereit.
Ich preise Dich für Deiner Liebe Macht,
ich rühm die Gnade, die mir Heil gebracht.

Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht,
und Du gebietest ihm, kommst nie zu spät;
drum wart ich still, Dein Wort ist ohne Trug,
Du weißt den Weg für mich, das ist genug.

Weiß ich den Weg auch nicht, du weiß ihn wohl,
Hewig von Redern 1866 - 1935